Florian PRÜNSTER ist das 85. Mitglied der ART-WORK – Familie. Der Südtiroler Autodidakt zeichnet Portraits. Mit Bleistift, Kohle und Pierre Noire auf hochwertigem Zeichenpapier. Er personifiziert den zielstrebigen, vielseitigen Künstler, streng zu sich selber, bis hin zur Vollkommenheit.
Menschen als besondere Geschöpfe sehen, Menschen mit ihren individuellen Eigenschaften und allen Facetten in Portraitzeichnungen wiedergeben, Emotionen herausarbeiten, und das mit relativ wenig Materialeinsatz! Das ist die Besonderheit der Kunst von Florian Prünster: Gesichtern, Blick und Mimik unendlich viel Charisma zu geben und auch „hinter die Fassade zu schauen“, das kann der Südtiroler Autodidakt im Besonderen.
Er, der mit Ölmalerei begonnen hat, dann aber die besondere Neigung zum Realismus entdeckte und zur Portraitmalerei überging, beweist mit Bleistift, Kohle und Pierre Noire auf hochwertigem Zeichenpapier eine exzellente „Handschrift“. Er besitzt die absolute Fähigkeit zur Darstellung menschlicher Präsenz und erarbeitet herausragende, realistische Portraits in sensibler und exakter, fast samtiger Strichführung. Sein künstlerischer Ansatz liegt im Streben nach Perfektion menschlich-physiognomischer Darstellung, der Wiedergabe der Schönheit schöpferischer Natur und in der Liebe zum Detail. Sein Blick für die kleinsten Nuancen des Sujets ist bewundernswert, setzt er doch mit filigraner Technik einen absoluten Hyperrealismus um, der nicht vielen gelingt, insbesondere nicht im zeichnerischen Bereich.
„Hyperrealismus“ – ein etwas sperriger Begriff – ist die Bezeichnung einer Kunstart, die nur wenige bildende Künstler gut beherrschen. Zeichnung ist nämlich ein grundlegend anderes Genre als Malerei, besonders in der Schwarz-Weiß-Technik von Florian Prünster. Wir finden in seinen Portraits jede Haarsträhne, jede Wimper und die notwendigen Hautfältchen an der richtigen Stelle und in korrekter Ausprägung, wie wir sie in real oft nicht sehen oder besser gesagt „übersehen“. Seine Portraits wiederspiegeln den Charakter, das Befinden der Person und deren Gefühle. Er lässt die Betrachter dem Portraitierten durchaus in die Seele schauen. Insbesondere die Augen sind seiner Meinung nach das Wichtigste, um den portraitierten Personen einen interessanten, lebhaften Ausdruck zu verleihen und z.B. Erfahrung, Lebensverläufe, emotionale Lebenslagen, wie Trauer und Freude darstellen zu können. Gesichter erzählen immer Geschichten!
Bemerkenswert die Hingabe des Künstlers, bis die Abbildung so gelungen ist, wie er sich das vorstellt. Oft zeichnet er 40 – 60 Stunden an einer einzigen Arbeit. Ihn faszinieren vor allem die Kombination und die Einsatzmöglichkeiten seiner Materialien Bleistift, Kohle und Pierre Noire, einem Zeichenstift von unvergleichlicher Weichheit, um diese gewissen Effekte in all seinen Zeichnungen wiederkehren zu lassen. Seine Inspirationen erhält er im täglichen Leben, auf der Straße und überall wo er Menschen begegnet und diese beobachten kann. Es fasziniert ihn, Menschen in ihrer natürlichen Art authentisch darzustellen, egal in welchem Alter oder welchen Geschlechts.
Florian Prünster kann dabei seine individuelle Persönlichkeit, seinen offenen, aufrechten Charakter in seinen Bildern nicht verleugnen. Er gibt zeichnerisch das Perfekte aber auch das unvermeidlich Unperfekte, z.B. im menschlichen Antlitz, wieder – frei, offen, ausgeprägt, wie es seinem Naturell entspricht. Jedes fertige Bild, jede gelungene Zeichnung, jede Interpretation, das ist Florian Prünster selbst.
Er personifiziert den zielstrebigen, vielseitigen Künstler, streng zu sich selber, bis hin zur Vollkommenheit – aber bescheiden im Auftreten.
Chapeau!
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